Während der Verhandlung ging es hauptsächlich darum, dass der Plauener Rechtsanwalt der WSZ verbieten wollte, weiter über ihn zu berichten. Das betraf die Art seiner nicht ganz sauberen Tätigkeit als Anwalt aber auch die Berichterstattung über seinen Doktortitel. Das Gericht muss nun entscheiden, was rechtens ist.
Bleibt die Frage, wozu braucht Schübel einen Doktortitel und wie ist er dazu gekommen? Juristen und Wirtschaftswissenschaftler verdienen mit einem Titel spürbar mehr Geld und bekommen sogar erst dadurch Zugang zu höheren Positionen (nachzulesen hier). Das ist oft der Antrieb für so manchen geldgierigen, karrieregeilen Macho. Weil er für sich in Deutschland offensichtlich keine Chance sah, auf legalem Weg an einen Doktortitel zu kommen, versuchte Schübel sein Glück im Ausland. In Bratislava (Slowakei) wurde er fündig. Hier konnte und kann man auch heute noch mit relativ geringem Aufwand und gegen Zahlung einer fünfstelligen Summe einen Doktortitel erwerben. Ein kleiner Wermutstropfen ist der Zusatz JU vor und PhD. nach dem Dr.-Titel. Dieser verrät die Herkunft. Deshalb vermeidet der Advokat, wann immer es möglich ist, die Erwähnung dieses Zusatzes.
Auch wenn es juristisch scheinbar nicht anfechtbar ist, so bleibt doch die Frage, warum Rechtsanwalt JUDr. PhD. Reinhard Schübel seine Mandantschaft über die tatsächliche Herkunft im Unklaren lässt. Hochstapelei, Eitelkeit, betrügerische Absicht? Fakt ist, Schübel spielt ein falsches Spiel und versucht mit allerlei advokatorischen Winkelzügen seine Auftraggeber und letztendlich auch seine Kollegen, die sich ihren Doktor-Titel hart erarbeitet haben, zu übervorteilen. Wie lange das noch gut geht, wird sich zeigen.
Foto: Symbolbild