30 Mai 2022

Stadt verweigert Zustimmung: Projekt geht trotzdem weiter

Westsachsen/Dresden/Zwickau.- Das Projekt „Netzwerk zur Integration von Amtspersonen in die Zivilgesellschaft“ das vom Zwickauer Verein „Heimat Region Zwickau e.V.“ auf Initiative des Sächsischen Justizministeriums ins Leben gerufen wurde, wird wohl auf die Unterstützung durch die Kommune verzichten müssen. Trotz mehrerer Anfragen und einer Aufforderung zur Stellungnahme durch das Ministerium selbst hält es die zuständige Oberbürgermeisterin Constance Arndt (Archivfoto oben) nicht für notwendig, darauf zu antworten.
Unterdessen laufen die Vorbereitungen zur nächsten Veranstaltung, die am 24. Juni unter dem Titel „Sparkasse Zwickau - eine (un-)endliche Geschichte“ stattfinden wird, auf Hochtouren. Der Verein ist bemüht, den Wirtschaftsprofessor Ralf Jasny (Foto unten) aus Frankfurt am Main als Gastdozenten für ein Seminar zu gewinnen.
Jasny hatte aufgedeckt, dass die Sparkasse Zwickau im Jahr 2020 rund 45 Millionen Euro unerlaubter Weise an der Börse verzockt hat. Den Zwickauer Bürgern ist damit rein rechnerisch ein Schaden von rund 500 Euro pro Kopf entstanden. Die Sparkassenvorstände sowie der verantwortliche Verwaltungsrat unter Beteiligung der Zwickauer Oberbürgermeisterin Constance Arndt und des Landrates Christoph Scheurer hüllen sich bisher in betretenes Schweigen. Professor Ralf Jasny signalisierte seine Bereitschaft für eine Schulung der Verwaltungsräte, um diese zukünftig für derartige Fälle zu sensibilisieren und damit weiteren Schaden zu verhindern.
Die Auftaktveranstaltung zum Thema „Netzwerk zur Integration von Amtspersonen in die Zivilgesellschaft“ lief bereits am 13. Mai sehr erfolgreich. Damals ging es um Stasi-Seilschaften, die nach wie vor in allen Verwaltungs- und Regierungsbereichen aktiv sind (WSZ berichtete). Ein erstes Vorschauvideo ist unter diesem Link abrufbar: Westsächsisches Fernsehen

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