22 September 2022

Anklage zugelassen: Jetzt wird Gil Ofarim der Prozess gemacht

Westsachsen/Leipzig.-
Das Landgericht Leipzig hat die Anklage gegen den Sänger Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung zugelassen. Er wird demnach ab 24. Oktober der Prozess gemacht. Einen Befangenheitsantrag seiner Anwälte gegen die Richter wurde zuvor abgelehnt.
Der Künstler hatte im vergangenen Oktober behauptet, er sei wegen eines von ihm getragenen Davidstern in einem Hotel diskriminiert worden. Seine Schilderung „konnte nach Auffassung der Staatsanwaltschaft im Ergebnis der Ermittlungen nicht bestätigt werden“, teilte die Behörde im März nach monatelangen Untersuchungen mit.
Obwohl „umfangreiche Ermittlungen“ veranlasst worden seien, konnte die Staatsanwaltschaft im Ergebnis „keine Feststellungen treffen, welche die Schilderung des Gil Ofarim zum Geschehensablauf bestätigen.“ Die Ermittlungen gegen einen Hotelmitarbeiter, den der Sänger angezeigt hatte, wurden eingestellt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39jährigen zudem vor, während einer Vernehmung durch die Polizei „wider besseres Wissen“ Anzeige wegen Verleumdung gegen den Angestellten erstattet zu haben, der seinerseits den Musiker bei der Polizei anzeigte. Aufgrund der überregionalen Berichterstattung wurde die Anklage nicht vor dem Amtsgericht, sondern dem Landgericht erhoben. Seine Anwälte hatten zuletzt vor einem „Schauprozess“ gewarnt, der dem Künstler in Leipzig drohe.
Der Fall hatte im Oktober ein deutschlandweites Medienecho hervorgerufen. Zahlreiche Prominente solidarisierten sich mit dem Musiker und riefen zum Boykott des Leipziger Hotels auf. Dieses wehrte sich gegen die Vorwürfe und beauftragte eine Anwaltskanzlei, der Angelegenheit nachzugehen.
Ofarim verwickelte sich im Laufe der Zeit in immer neue Widersprüche. Nachdem ein Überwachungsvideo aufgetaucht war, das ihn wild gestikulierend und ohne Davidstern zeigte, ruderte der Künstler zurück und behauptete, es sei in Wirklichkeit nie um diesen gegangen. Er sei angegriffen worden, weil bekannt sei, daß er jüdischen Glaubens sei und den Davidstern „immer“ trage. Bilder auf seinem eigenen Instagram-Profil bewiesen allerdings das Gegenteil.
Quelle und Foto: Junge Freiheit