WSZ: Auf Euren Seiten preist Ihr die neue Platte MEILENSTEIN an. Gab es nicht bereits im Januar eine LP mit diesem Namen? (WSZ berichtete)
Andy: Ja, im Januar wurde diese Platte weltweit digital veröffentlicht. Die neue „Meilenstein“ ist dieselbe, nur jetzt als richtige CD plus fünf Bonustracks. Einer davon ist sogar ein feat. mit Bloody32. Sie ist allerdings ausschließlich über unseren Vertrieb erwerbbar. https://www.sub-version-production.de/p/wutbuerger-meilenstein-cd
WSZ: Warum dieser Exklusiv-Vertrieb?
Andy: 2018 kam unsere erste physische Platte heraus: die Maxi-Single „Ich will ins Licht“. Wir nutzten dafür die Mainstream-Vertriebswege. Nach rund zwei Wochen wurde die Scheibe aus allen Regalen genommen, nachdem eine bestimmte linksradikale Gruppierung alle Partner anschrieb und ihnen die Zensur „empfahl“. Diese Schriftwechsel wurden sogar auf den üblichen Seiten dieser Ratten veröffentlicht. Wir brauchen sowas nicht. Wir machen das auf unsere Art - so wie alles, was wir machen.
WSZ: Wenn man auf euren Social-Media-Seiten stöbert, sieht man das eine oder andere wechselnde Gesicht. Woran liegt das?
Andy: Eine Band, die am Anfang steht, muss sich erst sortieren. Dem Einen ist der Weg zu hart, dem Anderen fehlt die nötige Leistungsbereitschaft. Personelle Wechsel gibt es in jeder Form der Verbindung - vom MC bis hin zum Unternehmen. Wir müssen sicherstellen, dass wir immer besser werden. Wir können keine Verwundeten zum Schlachtfeld schleppen. Ich empfinde es als ein Privileg, in dieser Band zu spielen, weil sie meines Erachtens eine der ganz wenigen ist, die wirklich an allen Fronten kämpft und in der jeder einzelne Musiker die Eier besitzt, auf einige persönlichen Bedürfnisse und ein normales Leben zu verzichten. Deshalb muss hier jeder für den anderen funktionieren und 100%ig loyal sein, so hart es klingt. Jeder ist ersetzbar- auch ich.
WSZ: Was war der Grund für Sven Barnacks ausscheiden und warum gibt es keine Info über den vollen Namen des neuen Gitarristen Angelo?
Andy: Rocco musste aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen die Band verlassen. Beste Grüße an dieser Stelle. Was den Gitarristen betrifft: Wir haben unsere Bandmitglieder selten mit Vollnamen vorgestellt. Meist konnten diese unkompliziert über verknüpfte Facebook-Profile festgestellt werden. Bei Angelo sehe ich im Moment schlicht und ergreifend keinen zwingenden Grund dafür.
WSZ: Wie sieht eure Zukunft aus? Plant Ihr Konzerte?
Andy: Konzerte vielleicht nicht gleich. Nennen wir es mal Auftritte an vielen Orten. Wir planen für das Frühjahr 2021 eine kleine Deutschland-Tour. Ob wir vorher noch auf der Bühne zu sehen sind, entscheiden unser Leistungsstand und Corona. Auf jeden Fall wird es Musik geben. Nach dem Album ist vor dem Album. Wir haben schon eine ganze Platte fertig geschrieben, die sukzessive vertont wird.
WSZ: Ihr seid mit Euren Liedern im Zeitgeschehen, träumt nicht irgendeiner Vergangenheit hinterher. Was wünscht ihr Euch für die Zukunft?
Andy: Natürlich träumen wir keiner Vergangenheit hinterher, weil wir Probleme besingen, die ein Deutschland und eine Welt von 2020 betreffen. Ich kann bei solchen Fragen nicht für die ganze Band sprechen. Aber wenn Ihr mich persönlich fragt, träume ich davon, dass noch mehr Leute erkennen, was für Potenzial in uns steckt. Wir sind eine Band, die unter anderem viele unangenehme Themen anspricht, ohne sich in eine Schublade packen zu lassen. Wir hoffen, dass wir die Menschen zum Nachdenken anregen und ihren Kampfgeist wecken. Ansonsten wünschen wir uns als Band, dass die Findungsphase langsam vorbei geht und wir konstanter werden.
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