29 März 2021

Staatsanwaltschaft ermittelt wieder gegen die Sparkasse Zwickau

Westsachsen/Zwickau.-
Nachdem die Westsächsische Zeitung bereits mehrfach darüber berichtet hatte, nimmt die Staatsanwaltschaft Zwickau jetzt die Ermittlungen gegen die Vorstände der Zwickauer Sparkasse, Felix Angermann und Josef Salzhuber, wieder auf. Wie Staatsanwalt Jörg Rzehak (Foto) mitteilt, wird die Strafanzeige der WSZ vom 2. Dezember 2020 derzeit unter dem Aktenzeichen 100 Js 26095/20 bearbeitet.
Bereits seit 2016 gehen bei den Ermittlungsbehörden regelmäßig Betrugsanzeigen gegen die vorbezeichneten Personen ein. Bisher wurden alle Verfahren eingestellt. Hintergrund dürften die mutmaßlichen Verquickungen zwischen Sparkasse, Stadtverwaltung und Justiz sein. So wurde bereits vor Jahren bekannt, dass der Haus- und Hofanwalt der Sparkasse Zwickau, Jörg Dietsch, mit der bis vor kurzem noch in der Zwickauer Staatsanwaltschaft tätigen Antje Dietsch verheiratet ist. Letztere hatte Einfluss auf die Ermittlungen gegen die Sparkasse, was sie vermutlich auch ausnutzte (WSZ berichtete). Ende des vergangenen Jahres wurde sie an den Bundegerichtshof berufen. Damit dürfte in Zwickau erstmals der Weg für neutrale Ermittlungen frei sein. Dies liegt nun in Rzehaks Händen.
Da sowohl die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die Staatsanwaltschaft Dresden, wie auch das Sächsische Justizministerium darüber in Kenntnis sind, dürfte es diesmal schwer werden, eine Einstellung des Verfahrens zu erklären. Insider rechnen deshalb mit der Erhebung einer öffentlichen Klage.

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