Westsachsen/Zwickau.- Die Ausstellung „Industrie in Bildern“, die man derzeit im Zwickauer Stadtmuseum besuchen kann, hatte es aufgrund der alles bestimmenden Corona-Panik in den vergangenen Monaten sehr schwer. Zwar ist der Museumsbetrieb unter den üblichen erschwerten Hygienebestimmungen wieder möglich, allerdings ist auch hier kaum zu übersehen, welche Schneise die Zwangsverordnungen auch in das hiesige Kulturleben geschlagen haben.
Das zeigte sich vor allem am vergangenen Sonntag, als Diplom-Ökonom Horst Sommer vom Steinkohlenbergbauverein Zwickau e.V. einen hochinteressanten Vortrag zum Thema „Die westsächsische Industrielandschaft im Spiegel der Kunst“ hielt und einen großen Bogen von den Anfängen des Steinkohle- und Silberbergbaus über den Uranabbau bis hin zur Automobilindustrie der Gegenwart schlug. Anschaulich untermalt wurde diese kleine Zeitreise mit dem Werken so unterschiedlicher Künstler wie Albert Schwarz, Erhard Zierold, Eduard Heuchler, Peter Schettler, Käte Walther und vielen weiteren. Es wurde deutlich, welche Rolle der Kunst bei der geschichtlichen Einschätzung der vielen Epochen, die die einmalige Industrielandschaft Westsachsens in den vergangenen Jahrhunderten durchlebte, zukommt.
Trotz des interessanten Themas fanden sich nur wenige Besucher ein, was zeigt, dass wir noch weit entfernt von den Verhältnissen aus der Zeit vor den Zwangsmaßnahmen der vergangenen Wochen und Monate sind. Leere Ausstellungsräume und mit Mundschutz gewappnetes Museumspersonal erinnern den Gast zuweilen selbst an ein surreales Kunstwerk. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies in den nächsten Wochen wieder hin zum Positiven verändern wird. Die Ausstellung „Industrie in Bildern“ kann noch bis zum 26. Juli diesen Jahres besichtigt werden.