23 August 2025

Kein Plan aber Streit: Mega-Knast droht Millionengrab zu werden

Westsachsen/Zwickau.-
 Die Suche nach einen Totalunternehmer für den Zwickauer Mega-Knast hat begonnen. So richtig begeistert scheint bisher davon niemand zu sein. Die Bieterrunde beginnt laut dem Staatsbetrieb „Sächsisches Immobilien- und Baumanagement“ (SIB) zwar erst im Dezember, doch bereits jetzt zeichnet sich eher Zurückhaltung ab. So hätten laut SIB-Geschäftsführer Falk Reinhard bisher sieben Firmen lediglich „latentes Interesse signalisiert“. Die Suche nach einem Generalunternehmer war dagegen bereits 2018 gescheitert. Das Projekt wollte schon damals niemand übernehmen.
Jetzt sucht der Freistaat weiter nach einer Firma, die die angefangenen Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks fertig stellt. Offiziell, um das Areal doch noch als Gefängnis nutzbar zu machen. Die im Juni im Sächsischen Landtag diskutierte Variante eines Teilabrisses, um dann am Standort eine Kaserne oder ein Munitionslager einzurichten, ist damit noch nicht vom Tisch (WSZ berichtete).
Seit 2023 herrscht auf der Baustelle Stillstand. Bis zur Einigung auf einen Totalunternehmer, der in 2026 gefunden werden soll, wird sich daran nichts ändern. Die Baukosten sind von ursprünglich geplanten 172 auf zwischenzeitlich veranschlagte 300 und Stand heute auf rund 500 Millionen Euro gestiegen. Thüringen droht mit dem Ausstieg aus dem Projekt, sollte diese Obergrenze wieder nicht eingehalten werden. Inzwischen laufen mehrere Gerichtsverfahren, in denen sich der frühere Planer mit seinen Auftraggebern um die Vergütung zankt. Ausgang offen.

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