28 Mai 2025

Zwickauer Großgefängnis: Rüstungsfabrik oder Bundeswehrkaserne?

Westsachsen/Thüringen/Zwickau.-
Der Mega-Knast in Zwickau, in dem mehr als 800 Häftlinge untergebracht werden sollen, wird - wenn überhaupt - nicht vor 2030 fertig. Das ist das Ergebnis einer internen Kontaktaufnahme der sächsischen Linken zu Parteikollegen am Rande einer Ausschusssitzung im Thüringer Landtag. Demnach sollen sich die Kosten für das Projekt noch einmal deutlich erhöhen.
Die umstrittene Problembaustelle sorgt schon lange für Gespött. Trotz massiver Gegenwehr und Bedenken aus der Bevölkerung wurde ein Bürgerbegehren mit rund 10.000 Unterschriften vom Zwickauer Stadtrat, federführend durch Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD), abgelehnt. Das sorgte für eine erhebliche Spaltung der Bevölkerung in Zwickau und der angrenzenden Region. Die meisten Unterzeichner hoffen noch immer darauf, dass das Projekt scheitern möge.
Doch was kommt dann? Derzeit gibt es viel Raum für Spekulationen. Angesichts der angespannten Lage in Europa scheint es am wahrscheinlichsten, dass das Gelände alternativ für militärische Zwecke genutzt werden soll. Möglicherweise als Munitionsfabrik oder Bundeswehrkaserne. Derlei Szenarien hält zumindest die AfD im Sächsischen Landtag für möglich. Bleibt abzuwarten, ob sich die Zwickauer Bevölkerung erneut dagegen wehrt und ob der Stadtrat, diesmal unter der Leitung von Oberbürgermeisterin Constance Arndt, das Begehren dann wieder ablehnen wird.
Grafiken: FRICK KRÜGER NUSSER PLAN2 GMBH

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