30 Mai 2023

Sonderausstellung: „Von Marionetten, Handpuppen und Kulissen“

Westsachsen/Zwickau.-
Ab Sonntag, 4. Juni ist in den Priesterhäusern Zwickau eine neue Sonderausstellung mit dem Titel „Die historische Puppentheater-Sammlung“ zu sehen. Die Sammlung wird seit der Übernahme aus dem Zwickauer Puppentheater vom Museum Priesterhäuser bewahrt. Neben einem Überblick über die Geschichte des Puppentheaters bietet die Schau viele interessante Ausstellungsstücke, die von Marionetten über Handpuppen bis zu Kulissen reichen.
Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Entwicklung des Puppentheaters im Allgemeinen und beleuchtet dabei besonders die Geschichte des Puppentheaters in Zwickau. Dazu werden Teile der umfangreichen historischen Puppentheater-Sammlung gezeigt, die seit der Übernahme aus dem Zwickauer Puppentheater vom Museum Priesterhäuser bewahrt wird. Diese besteht vor allem aus unterschiedlichsten Marionetten und Handpuppen. Darunter finden sich verschiedene Märchen- und Tierfiguren und natürlich eine große Anzahl Charakterpuppen, deren Aussehen und Gesichtsausdruck die gesamte Bandbreite an Typen und menschlichen Emotionen versinnbildlicht: von hübsch und freundlich bis skurril und böse. Da gibt es tapfere Edelmänner, hübsche Mädchen, athletische Sportler, gruselige Teufel, furchteinflößende Hexen und vieles mehr. Interessant ist auch die entsprechende Puppenkleidung bis hin zu den Accessoires wie Hüten und Mützen, die es auch erlaubten, die Marionetten in eine andere Persönlichkeit zu verwandeln. Denn so konnte beispielsweise aus dem reichen König mit pelzbesetztem Mantel schnell ein einfacher Soldat mit buntem Uniformrock oder ein armer Bergmann im typisch schwarzen Habit werden. Außerdem werden in der Schau handgemalte Plakate gezeigt und verschiedene Kulissen, die in immer andere Puppentheaterwelten entführen.
Die Ausstellung wird am 4. Juni um 15 Uhr eröffnet und ist bis 6. August zu sehen.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau

24 Mai 2023

Herzinfarkt: Ehemaliger Finanzbürgermeister stirbt im Urlaub

Westsachsen/Zwickau.- Der frühere Finanzbürgermeister und ehemalige SED Kreissekretär Bernd Meyer (Foto) ist tot. Er starb mit 71 Jahren während einer Urlaubsreise in Ägypten.
In den letzten Jahren seiner Amtszeit gab es vermehrt kritische Stimmen, die dem LINKEN-Politiker in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau (GGZ) den Verkauf des „Zwickauer Tafelsilbers“ vorwarfen. Zuletzt bekam Meyer ein Bäumchen am Schwanenteich gepflanzt. Dazu eine Gedenktafel mit der Widmung „Für Bernd Meyer als Dank für sein Wirken als Bürgermeister von 2008 bis 2020“. Diese Aktion sorgte nicht nur bei den Stadträten für Empörung. Die Regularien zur Ehrung von Stadtratsmitgliedern wurden daraufhin geändert (WSZ berichtete).

Verunglimpfung des Staates: Gedenkstein muss entfernt werden

Westsachsen/Chemnitz/Dresden.-
Mit einem heute den Beteiligten bekanntgegebenen Beschluss hat das Verwaltungsgericht die von der Polizeidirektion Dresden ausgesprochene Verpflichtung der Partei „Freie Sachsen“ bestätigt, einen in Zinnwald/Georgenfeld aufgestellten Gedenkstein (Foto) zu entfernen.
Die Partei hatte am 29. April 2023 auf einem privaten Grundstück, an dem ein Wanderweg vorbeiführt, einen rund zwei Meter hohen Gedenkstein aufgestellt, in dem der Text: „ZUR ERINNERUNG AN DIE OPFER des Corona-Impfexperiments und der Zwangsmaßahmen des Kretschmer - Regimes“ eingraviert ist. Gegen eine von der Polizeidirektion Dresden am 3. Mai 2023 ausgesprochene Verfügung, den streitgegenständlichen Stein bis zum 8. Mai 2023 zu entfernen und ihn unverzüglich so abzudecken, dass die Inschrift nicht mehr lesbar ist, hatte die Partei Widerspruch erhoben. Diesen hatte die Polizeidirektion Dresden am 5. Mai 2023 zurückgewiesen und ihren Bescheid vom 3. Mai 2023 für sofort vollziehbar erklärt. Dagegen hat die Partei noch am 5. Mai 2023 Klage erhoben (Az. 6 K 687/23) und zugleich um vorläufigen Rechtsschutz ersucht (Az. 6 L 287/23), über den das Verwaltungsgericht nunmehr entschieden hat. Zur Begründung hat die Kammer angeführt, dass in Übereinstimmung mit der Auffassung der Behörde wegen der eingravierten Aufschrift des Steins eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestehe. Diese umfasse die Unverletzlichkeit der Rechtsordnung, der subjektiven Rechte und Rechtsgüter des Einzelnen sowie des Bestandes, der Einrichtungen und Veranstaltungen des Staates oder sonstiger Träger der Hoheitsgewalt. Eine Gefahr, die ein polizeiliches Einschreiten rechtfertige, liege insbesondere auch bei einem drohenden Verstoß gegen Strafgesetze vor. Hierbei reiche es aus, wenn der objektive Tatbestand eines Strafgesetzes erfüllt sei. Dies betreffe auch die Tatbestände der Beleidigung (§ 185 Strafgesetzbuch - StGB), der üblen Nachrede (§ 186 StGB) und der Verleumdung (§ 187 StGB), insbesondere auch, wenn sich diese gegen Personen des öffentlichen Lebens richten (§ 188 StGB), sowie der Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole (§ 90 a StGB). Die Kammer hat nach Abwägung insbesondere mit dem Grundrecht der Freiheit der Meinungsäußerung aus Art. 5 Abs. 1 Satz 1 Grundgesetz (GG), das nach Art. 5 Abs. 2 GG durch die allgemeinen Gesetze und das Recht der persönlichen Ehre beschränkt ist, entschieden, dass die Aufschrift auf dem Stein den Anfangsverdacht der Straftatbestände der Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole (§ 90 a StGB) und der gegen Personen des politischen Lebens gerichteten Beleidigung, üble Nachrede und Verleumdung (§ 188 StGB) bestehe. Die Kammer hat sich hierbei der vorläufigen Auffassung der Staatsanwaltschaft Dresden angeschlossen.
Die Aufschrift auf dem Stein wecke durch die Verwendung des Begriffs des „Impfexperiments“ nach dem maßgebenden Verständnis des unvoreingenommenen und verständigen Durchschnittspublikums die Assoziation zu Impfexperimenten der Nationalsozialisten, insbesondere im KZ Buchenwald zur Fleckfieberinfektion. Dadurch erfolge eine Gleichstellung des Freistaates Sachsen mit dem NS-Staat. Durch die Verwendung des Begriffs des „Kretschmer-Regimes“ werde darüber hinaus die sächsische Staatsregierung als eine diktatorische Regierung und illegitime Herrschaft dargestellt. Der Vorwurf von „Zwangsmaßnahmen“ spreche zudem den Maßnahmen des Freistaates Sachsen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie die Rechtsstaatlichkeit ab und greife damit die verfassungsmäßige Ordnung an. Durch die Verwendung von deutlich abwertenden Begrifflichkeiten werde auch unter Berücksichtigung der Meinungsfreiheit der Rahmen einer im politischen Meinungskampf zulässigen Machtkritik überschritten. Angesichts der aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen und -impfungen nicht erkrankten bzw. verstorbenen Personen den angeblichen Opfern eines „Impfexperiments“ und von „Zwangsmaßnahmen“ in Form eines Grabsteins zu gedenken, verhöhne zugleich auch die tatsächlichen Opfer der Impfexperimente des NS-Staates sowie der Corona-Pandemie.
Gegen den Beschluss steht den Beteiligten binnen zwei Wochen die Beschwerde an das Sächsische Oberverwaltungsgericht offen.
Quelle: Verwaltungsgericht Dresden

23 Mai 2023

Durchsuchungsbeschluss: Crystal, Kokain und Ecstasy sichergestellt

Westsachsen/Erzgebirgskreis.- Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge gegen einen deutschen Mann (40), der im erzgebirgischen Oelsnitz Drogen verkauft haben soll, wurde jüngst durch Ermittler des Fachkommissariats ein Durchsuchungsbeschluss umgesetzt. Dabei rückte auch eine 24-jährige Deutsche ins Visier der Chemnitzer Kriminalpolizei.
In ihren Wohnräumen entdeckten die Beamten 235 Gramm Crystal, sechs Gramm Kokain und insgesamt 78 Ecstasy-Pillen. Die Drogen, die einen Straßenverkaufswert von mehr als 12.000 Euro haben, wurden sichergestellt. Außerdem fanden die Kriminalisten einige hundert Euro Bargeld sowie Betäubungsmittelutensilien, welche ebenfalls sichergestellt wurden. Nach Rücksprache mit der Chemnitzer Staatsanwaltschaft blieb die Tatverdächtige dennoch auf sprichwörtlich freiem Fuß. Denn in der Bewertung der Sachlage verzichtete der zuständige Staatsanwalt darauf, beim Amtsgericht Chemnitz einen Haftantrag gegen die Frau zu stellen. Ungeachtet dessen laufen die Ermittlungen nun weiter gegen die 24-Jährige, die sich wegen Abgabe bzw. Besitzes von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge verantworten muss.
Quelle und Foto: PD Chemnitz

Zu „Jugend musiziert“: Schumanns Verwandte kommt nach Zwickau

Westsachsen/Zwickau.-
Elizabeth Schumann Brumfield (Foto/Eintrag ins Gästebuch des Robert-Schumann-Hauses von 2004) ist die Enkelin von Robert und Clara Schumanns Enkel Felix Schumann (1879–1941), der nach dem frühen Tod seines Vaters Ferdinand Schumann (1849–1891) von seiner Großmutter Clara Schumann versorgt wurde, die ihn eine Textilhändlerlehre in Zürich (ab 1895) absolvieren ließ. Felix Schumann etablierte sich schließlich als Kaufmann in New York und heiratete dort 1912 Etelka geb. Gerster Liddle (1884–1985). Zahlreiche seiner Nachkommen leben heute in den Bundesstaaten Kalifornien und New York.
Elizabeth Schumann Brumfield kommt bereits zum zweiten Mal nach Zwickau und hat ihren Reisetermin bewusst so gelegt, dass sie die Wertungsrunden zum Bundeswettbewerb Jugend musiziert (25. Mai bis 2. Juni 2023) miterleben kann. Sie wird das Museum im Robert-Schumann-Haus am Hauptmarkt 5 mit der aktuellen Sonderausstellung zum Thema „Schumann und die Politik“ besichtigen und auf dem Schumann-Rundweg die historischen Stätten in Zwickau besuchen.
Die Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e. V. und der Verein Schumannhaus Bonn e. V. haben zum Bundeswettbewerb Jugend musiziert in der Schumann-Stadt einen Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro in der Kategorie Klavier solo (Altergruppen III und IV) ausgeschrieben. Er wird von der Jury beim Bundeswettbewerb für eine herausragende Darbietung eines Werks von Clara oder Robert Schumann vergeben. Der Preis ist verbunden mit einem Konzertauftritt im Rahmen des Bonner Schumannfests und im Robert-Schumann-Haus Zwickau.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau




Ebenfalls im Robert-Schumann-Haus erhältlich:
Clara in Nöten (Doppel Hörspiel CD mit Christine Adler)

Außerdem bei Amazon und im Pechstein Zentrum Zwickau.

Kultur unter freiem Himmel: NABUCCO - Klassik Open Air in Netzschkau

Westsachsen/Netzschkau.- Am 29. Juli präsentiert die Festspieloper Prag Giuseppe Verdis weltberühmter Gefangenenchor NABUCCO in Netzschkau unter freiem Himmel. Beginn ist um 20 Uhr an der Göltzschtalbrücke.
Diese prachtvolle Oper mit dem dramatischen Spiel um Liebe und Macht begeisterte bisher Hunderttausende von Zuschauern. Der Besucher wird von Beginn an durch die wunderschönen Stimmen, die Handlung, die prächtigen Kostüme und das eindrucksvolle Bühnenbild in den Bann gezogen. Es erwartet den Klassik-Besucher mit Giuseppe Verdis NABUCCO eine der größten Opern der Musikgeschichte und zugleich ein wunderbares Open Air-Spektakel. Man muss NABUCCO mit dem weltberühmten Gefangenenchor wenigstens einmal unter freiem Himmel und in einer grandiosen Inszenierung erlebt haben. Der gewaltige Chor der Gefangenen wird erklingen mit einem Aufgebot an klangstarken und facettenreich singenden Solisten. Open Air-Produktionen bedeuten für jedes Opernensemble eine besondere künstlerische Herausforderung. Hier gilt es Aufführung und Ambiente der Spielstätte zu einem unvergesslichen Opernspektakel zu vereinen. Sänger, Orchester, Regie und Technik müssen sich bei jeder Spielstätte neu auf die atmosphärischen und akustischen Gegebenheiten einstellen. Dies ist der Oper bei den bisherigen Sommer-Open-Air-Aufführungen mit über 2 Millionen Zuschauern hervorragend gelungen.
Überblick über das Werk: Grundlage der Oper ist das Libretto des Italieners Temistocle Solera (1816–1878). Die Handlung speist sich aus Legenden um den biblischen Herrscher Nabucco (dt. Nebukadnezar II), König Babylons von 605 bis 562 vor Christus. Mit seiner Herrschaft sind Bauten wie das Ischtartor, die Hängenden Gärten und der babylonische Turmbau verbunden. Hintergrund der Opernhandlung sind die Eroberung Jerusalems 587 v. Chr. und die Wegführung des jüdischen Volkes in babylonische Gefangenschaft 586 v. Chr. (2. Könige 25). Das Libretto übernimmt daraus nur wenige Motive. Die Handlung besteht aus vier Akten.
Giuseppe Verdi – Die Person: Giuseppe Fortunino Francesco Verdi wurde am 10.10.1813 in Le Roncole bei Parma geboren. Als Sohn eines Gastwirts kam er aus einfachen Verhältnissen. Dennoch zeigte sein Vater Verständnis für seine musikalische Neigung und gab ihn dem Dorforganisten an die Hand. Mit zwölf Jahren erlangte er die Aufmerksamkeit von Antonio Barezzi, einem wohlhabenden Kaufmann aus Busseto. Dieser nahm ihn zu sich und ließ ihn musikalisch ausbilden. Er förderte Verdi weiterhin, da dieser kein Stipendium des Konservatoriums erhielt. So konnte Verdi sein Studium bei dem Paisiello-Schüler Vincenzo Lavigna (1776–1836) absolvieren. Seit 1836 als “Maestro di Musica” wieder in Busseto, heiratete Verdi Margherita Barezzi, die Tochter seines Förderers. 1839 begann seine Laufbahn als Opernkomponist mit Oberto, conte di San Bonifazio an der Mailänder Scala. Es folgte die bisher größte Krise seines Lebens. Seine beiden Kinder und seine Frau starben bis 1840. Seine zweite Oper, Un giorno di regno, wurde ein Reinfall. Verdi verzweifelte an sich selbst und nahm zunächst keine weiteren Aufträge der Scala mehr an. Erst 1842 erschien mit Nabucco sein nächstes Werk und wurde sofort zu einem rauschenden Triumph. Verdi, selbst glühender Anhänger des “Risorgimento”, der italienischen Einigungsbewegung, hatte den Lebensnerv der Italiener getroffen. Der berühmte Gefangenenchor, Va, pensiero, sull’ ali dorate (Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen), wurde sofort zur heimlichen Nationalhymne. In den folgenden acht Jahren schuf Verdi mit I Lombardi, Ernani, I due Foscari und Macbeth weitere patriotische Opern, die alle sehr erfolgreich waren. Verdi war nun so wohlhabend, dass er sich ein Landgut in Sant’ Agata kaufen konnte, sein bevorzugter Wohnsitz von da an. Sein Name diente den Italienern schon zu dieser Zeit als Kürzel der Parole “Vittorio Emanuele Re d’Italia”, “Viktor Emanuel, König Italiens”. Verdi lebte seit 1847 mit der Sängerin Giuseppina Strepponi zusammen, die er 1859 heiratete. Giuseppina hatte in der Ouvertüre des Nabucco 1842 die Partie der Abigail gesungen. Mit Rigoletto begann 1851 Verdis zweite Schaffensperiode. Nun entstanden seine bis heute beliebteste Werke: Il Trovatore, La Traviata und I vespri siciliani. Eine Schaffenspause legte Verdi 1860/61 ein, den Jahren der italienischen Einigung. Er wurde Abgeordneter für Busseto im Regionalparlament von Parma, wurde vom König empfangen und war bei dessen Krönung zum ersten König Italiens dabei. Wieder folgte eine intensive Schaffenszeit in den so bedeutenden Werken wie La forza del destino, Don Carlos Aida entstanden. Doch nach 1874 zog Verdi sich für lange Jahre ganz auf sein Landgut zurück, enttäuscht von der sozialen Stagnation Italiens nach der Einigung. Erst mit Otello und Falstaff gelangen ihm noch zwei sehr reife Alterswerke. Als seine Frau Giuseppina verstarb, erlosch Verdis Lebenswille. Krank zog er nach Mailand und erlag dort am 27.01.1901 den Folgen eines Schlaganfalls. Über 300.000 Menschen aus ganz Europa nahmen an seiner Beerdigung teil. Arturo Toscanini dirigierte als letzten Gruß einen Chor von 900 Sängern mit dem berühmten Chor aus Nabucco: Va, pensiero, sull’ ali dorate (1865).
Quelle und Fotos: Paulis Veranstaltungen

17 Mai 2023

Gegen Diskriminierung und Ausgrenzung: Regenbogenflagge gehisst

Westsachsen/Dresden.- Am heutigen 17. Mai ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT). Das Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) nimmt den Tag zum Anlass, um auf die besondere Verantwortung von Behörden und öffentlichen Einrichtungen hinzuweisen, Diskriminierung und Ausgrenzung aktiv entgegenzutreten. Symbolisch hisst das SMJusDEG an diesem Tag die Regenbogenflagge vor dem Haus.
Der IDAHOBIT geht zurück auf den 17. Mai 1990. An diesem Tag beschloss die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Seitdem steht dieses Datum jährlich, um auf die Diskriminierung und Gewalt gegenüber lsbtiq* Personen aufmerksam zu machen und für deren Rechte einzustehen.
»Der IDAHOBIT ist ein wichtiger Tag, um auf die anhaltende Diskriminierung von LGBTIQ*-Personen aufmerksam zu machen. Wir müssen uns alle zusammen für eine Gesellschaft einsetzen, in der alle Menschen frei von Diskriminierung und Ausgrenzung leben können. Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sind integrale Bestandteile unserer demokratischen Gesellschaft – und deshalb ist der weitere Abbau von Diskriminierung gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Personen und eine stärkere Berücksichtigung ihrer Lebenslagen eine Aufgabe, der wir uns stellen müssen. Aus diesem Grund arbeiten wir gerade intensiv an einer Fortschreibung des Landesaktionsplans zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen. Das Ergebnis ist ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft, denn im Endeffekt geht es darum, gleiches Recht für alle Menschen herzustellen«, sagt Gleichstellungsministerin Katja Meier. »Wir stehen für Solidarität und für eine Gesellschaft ein, in der alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer sexuellen Orientierung respektiert und akzeptiert werden – nicht nur am heutigen IDAHOBIT.«
Sachsens Antidiskriminierungsbeauftragte, Dr. Andrea Blumtritt wird heute um 17 Uhr teilnehmen, wenn die Stadt Dresden zu Ehren der dänischen Künstlerin Lili Elbe eine Straße nach ihr benennt und diese feierlich einweiht. Zugleich wird eine »frauenorte sachsen«-Gedenktafel an die Malerin und Transgender-Pionierin erinnern.
In den vergangenen Jahren hat das SMJusDEG bereits einige Maßnahmen ergriffen, um Diskriminierung von lsbtiq* Personen entgegenzuwirken. So wurde im vergangenen Jahr die Studie »Lebenslagen von lsbtiq* Personen in Sachsen« veröffentlicht. Die Studie erforscht erstmals spezifisch für Sachsen die Lebenslagen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*geschlechtlichen, intergeschlechtlichen, nicht-binären und queeren (lsbtiq*) Menschen und erhebt methodisch breit sowie inhaltlich tiefgehend Daten zu deren Erfahrungen in unterschiedlichen Lebensbereichen. lsbtiq*-Personen sowie Expertinnen und Experten aus den Lebensbereichen wurden befragt. Die Schaffung einer neuen Ansprechperson für lsbtiq*-Personen bei der Staatsanwaltschaft Leipzig war ein weiterer wichtiger Schritt. Ihre Aufgabe ist es, die gegenseitige Wahrnehmung von Strafverfolgungsbehörden und lsbtiq*-Menschen zu fördern und auf allen Seiten Vertrauen aufzubauen. Betroffenen von Diskriminierung soll es so in Zukunft leichter fallen, Anzeige zu erstatten.
Außerdem wird, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, der Landesaktionsplan für den Bereich geschlechtliche und sexuelle Vielfalt fortgeschrieben. Nach einem umfassenden Beteiligungsprozess wird nun der Entwurf für den zweiten Landesaktionsplan erarbeitet. Dieser wird, aufbauend auf den Fortschritten der letzten Jahre, Maßnahmen bündeln, die Diskriminierung von lsbtiq* Personen in Sachsen weiter abbauen und die Wertschätzung von Vielfalt in unserer Gesellschaft stärken sollen.
Quelle und Fotos: SMJusDEG

16 Mai 2023

Kinderpornographie: Anklage gegen 21-jährigen erhoben

Westsachsen/Dresden.-
Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen einen 21-jährigen in Dresden lebenden Deutschen Anklage zum Landgericht Dresden (Foto) wegen bandenmäßigen öffentlichen Zugänglichmachens kinderpornographischer Schriften bzw. Inhalte in 147 Fällen erhoben.
Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, sich spätestens seit dem 20.01.2020 der ausschließlich im Darknet erreichbaren kinderpornographischen Plattform „BoysTown“ angeschlossen und dort als aktives Mitglied kinderpornographische Inhalte verbreitet zu haben. Die Plattform hatte bis zu ihrer Zerschlagung durch die Ermittlungsbehörden am 14.04.2021 etwa 395.000 Mitglieder.
Nachdem die Plattform „BoysTown“ am 14.04.2021 durch die Ermittlungsbehörden zerschlagen worden war, soll der Beschuldigte eine eigene ausschließlich im Darknet erreichbare kinderpornographische Plattform gegründet haben, die ab November 2021 bis zur Verhaftung des Beschuldigten am 29.11.2022 betrieben wurde und Ende Oktober 2022 über 360.000 Mitglieder hatte.
Das Ermittlungsverfahren resultiert aus umfangreichen Ermittlungen des Bundeskriminalamtes und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) – im Zusammenhang mit dem großen Verfahrenskomplex zum Forum „BoysTown“.
Der Beschuldigte wurde am 29.11.2022 aufgrund eines bestehenden Haftbefehls festgenommen. Der Haftbefehl wurde dem Beschuldigten am 30.11.2022 vom Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Pirna eröffnet und in Vollzug gesetzt. Der Beschuldigte befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Das Verfahren gegen den Beschuldigten wurde in der Folge an die Staatsanwaltschaft Dresden abgegeben und hier am 28.12.2022 übernommen. Der Beschuldigte ist geständig und nicht vorbestraft. Das Landgericht Dresden wird nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden. Ein Termin zur Hauptverhandlung wird vom Landgericht Dresden bestimmt.
Quelle und Foto: Staatsanwaltschaft/Landgericht Dresden

11 Mai 2023

Bad Elster: kulturelle Feiertage und königliche Pfingsten

Westsachsen/Bad Elster.-
Die internationale Kultur- und Festspielstadt Bad Elster bietet auf ihrer historisch einzigartigen „Festspielmeile der kurzen Wege“ im Jahresverlauf vor allem große Festivalreihen und verschiedenste Themenschwerpunkte, die Gäste aus nah und fern zu einem erlebnisreichen Wohlfühlaufenthalt in die sommerlichen Königlichen Anlagen des Sächsischen Staatsbades einladen. Bad Elster glänzt dabei besonders an Feiertagen immer in einem besonderen Licht. Wahrlich königliche Pfingstfeiertage können die Gäste und Besucher nun vom 26. bis 29. Mai erleben, denn dann lädt Bad Elster mit einem harmonischen Erlebnisprogramm zu einem verlängerten Wochenendaufenthalt mit der besonderen Note.
Edle Pferde & Historische Kutschen am Pfingstsonntag
Höhepunkt der Pfingstfeierlichkeiten ist endlich wieder die große Familienveranstaltung zur 18. EQUIPAGE BAD ELSTER – ASCH (CZ) mit Edlen Pferden & Historischen Kutschen am Pfingstsonntag. Gerade im Jubiläumsjahr zu 175 Jahren Königlich-Sächsisches Staatsbad steht hier vor allem der historische Bezug im Vordergrund. Am Vormittag locken ab 10.00 Uhr über 20 „herausgeputzte“ historische Gespanne aus Sachsen, Bayern und Böhmen vor das Königliche Kurhaus, wo diese stilvoll von einem fachmännischen Moderator präsentiert werden. Nach einer großen Stadtrunde aller Teilnehmer durch Bad Elster und einer grenzenlosen Rundfahrt durch das benachbarte, böhmische „Ascher Ländchen“ mit einer moderierten Ankunft am historischen Schloss in Kopaniny bei Asch (ab ca. 10.30) findet am Nachmittag ab 13.30 Uhr im zentralen Paul-Schindel-Park die große Nachmittagsveranstaltung für die ganze Familie u.a. mit Hindernisfahren, Bad-Elster-Derby, einer Vogtländischen Hengstpräsentation und weiteren Publikumsattraktionen statt. Zum Abschluss des „tierisch abwechslungsreichen“ Eventtages wird das traditionelle, beliebte historische Kutschtheater mit Kutschen und Pferden märchenhaft eine heitere Königsbad-Geschichte erzählen. Das Pfingstevent im Vogtland!
Erstklassiges Pfingstkulturprogramm
Der Gesamtaufenthalt an Pfingsten lässt sich dabei wieder ganz unterschiedlich mit verschiedensten Kulturerlebnissen kombinieren. Eröffnet wird das Pfingstprogramm am Freitag, 26. Mai mit der französischen Oper „Werther“ im glanzvollen Ambiente des König Albert Theaters. Am Samstag, den 27. Mai begeistert Hubert von Goisern mit einer Open-Air-Show im NaturTheater, bevor am Pfingstsonntag dann die Jungs von VoXXclub (28.05.) eine ordentliche Feiertagsgaudi im NaturTheater Bad Elster feiern. Beendet werden diese kulturellen Pfingstfeiertage im Blütenmeer der Rhododendronblüte am Pfingstmontag (29.05.) mit einem virtuosen „Shakespeare-Tanzabend“ im König Albert Theater. Eine ganz besondere Attraktion am Abend ist wieder die strahlende Lichterwelt der Königlichen Anlagen Bad Elsters. Hier können die Gäste durch den Duft der weitläufigen Parkanlagen flanieren, ihre Sinne berühren lassen und über magisch-erleuchtete Promenadenwege durch die inszenierte Parklandschaft spazieren. Dabei werden die Architekturschönheiten im abendlichen Licht an atmosphärischen Orten in glänzender Naturkulisse ganz neu erlebbar. Abgerundet wird das Pfingstprogramm mit Ausstellungen, Folklorekonzerten von Orchestern der Musikregion und Kammermusik von Ensembles der Chursächsischen Philharmonie.
Die Kombination der Angebote macht dabei den besonderen Flair Bad Elsters aus: Heute eine Wanderung durch eine der reizvollsten Naturgegenden Sachsens, morgen ein Top-Event im NaturTheater und danach Entspannung pur mit den hervorragenden Wohlfühlangeboten im hist. Albert Bad bzw. der Soletherme & Saunawelt Bad Elster - so schweben Körper und Geist auf anspruchsvolle Weise! Alle Infos & Tickets: 037437 / 53 900 | www.chursaechsische.de
Das Pfingstprogramm online: http://chursaechsische.de/de/veranstaltungen/events-feste/koenigliche-pfingsten.html

10 Mai 2023

Treffen in New York: Kooperationsvereinbarung unterzeichnet

Westsachsen/Dresden/New York.- Im Rahmen der Gespräche tauschten sich Justizministerin Katja Meier (Foto Mitte neben MP Kretschmer) und Generalstaatsanwalt Martin Uebele mit Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg zum Zustand der Rechtsstaatlichkeit in Europa und in den Vereinigten Staaten von Amerika aus. Zudem wurde im Rahmen des Arbeitstreffens eine Partnerschaftserklärung zwischen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden und dem Büro der New Yorker Bezirksstaatsanwaltschaft unterzeichnet.

Die Kooperation soll zur gegenseitigen Unterstützung in internationalen Angelegenheiten und zur Verbesserung des Informations- und Erfahrungsaustausch im Bereich der grenzüberschreitenden Kriminalität der beiden Behörden beitragen. Generalstaatsanwalt Martin Uebele und der New Yorker Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg haben daher im Zuge dieser Gespräche eine Kooperationsvereinbarung (Memorandum of Understanding) zur zukünftigen Zusammenarbeit der Sächsischen und der New Yorker Justizbehörde unterzeichnet.
Justizministerin Katja Meier: »Die Zusammenarbeit zwischen den Justizbehörden in Sachsen und in New York wird das gegenseitige Verständnis für internationale und globale Fragen der Strafverfolgung deutlich verbessern. Daher freue ich mich, dass die Gespräche so erfolgreich verlaufen sind und wir nun in New York eine Partnerschaftserklärung zwischen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden und dem Büro des New Yorker Bezirksstaatsanwalts abschließen konnten. Darüber hinaus möchte ich mich bei Alvin Bragg für den sehr freundschaftlichen und lehrreichen Austausch bedanken. Wir sprachen zudem über die historischen Erfahrungen der Friedlichen Revolution in Sachsen bzw. in Ostdeutschland und das erfolgreiche und mutige Eintreten der Sächsinnen und Sachsen für Demokratie, Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit während der Revolution. Tief beeindruckt hat mich auch das Engagement von Alvin Bragg für Rechtsstaatlichkeit, Grundrechte sowie sein fortschrittlicher Ansatz in der Kriminalitätsbekämpfung in New York. Um die Ursachen der Kriminalität zu bekämpfen, braucht es ebenso Prävention, Bildung sowie Aufklärung und einen verbesserten Opferschutz.«
Generalstaatsanwalt Martin Uebele: »Kriminalität macht vor Ländergrenzen keinen Halt. Das gilt in besonderer Weise für Organisierte Kriminalität und Cybercrime, aber auch für Terrorismus und Extremismus. Umso wichtiger ist es, dass Strafverfolgungsbehörden länderübergreifend gut, effizient und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Deshalb freue ich mich, dass wir mit der vorliegenden Vereinbarung erstmals eine transatlantische Zusammenarbeit installieren können, die für beide Seiten gewinnbringend sein wird.«
Quelle und Foto: Sächsische Staatskanzlei