Christian Fürchtegott Gellert erblickte am 4. Juli 1715 als fünfter Sohn (von 13 Kindern) des ortsansässigen Pastors Christian Gellert in Hainichen das Licht der Welt. Bildung, Bescheidenheit und Frömmigkeit standen im Mittelpunkt der Familie und so nimmt es nicht Wunder, dass sich Gellert 1734 an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig einschrieb und dort Philosophie, klassische Philologie, Geschichte und Literatur (bei Gottsched) belegte. Getreu dem Motto „Lehrjahre sind Hungerjahre“ musste Gellert sein Studium abbrechen und sich als Hofmeister in Dresden verdingen. Doch so richtig wohl war ihm dort nicht und er kehrte nach Leipzig zurück, wurde Privatlehrer, half Gottsched bei Übersetzungen, schrieb Gedichte und hielt Vorlesungen. 1751 besserte sich sein Einkommen, nachdem ihm die Universität eine Stelle als außerordentlicher Professor zukommen ließ. Gellert gilt als Vertreter der Aufklärung. Seine Gedichte, geistlichen Lieder und Fabeln erfreuten sich in ganz Deutschland großer Beliebtheit. Im März 1757 erschienen die Geistlichen Oden und Lieder – nur wenige Monate nach Veröffentlichung der Texte legte Carl Philip Emanuel Bach die komplette Vertonung der Lieder vor und ließ diese in Berlin veröffentlichen. Auch sein heute vergessener Hamburger Zeitgenosse Knut Lambo vertonte Oden von Gellert, so wie auch Johann Friedrich Doles, Thomaskantor in Leipzig, oder der Schweizer Pfarrer, Komponist und Chorleiter Johannes Schmidlin. 1803 komponierte Ludwig van Beethoven seine Sechs Lieder von Gellert op. 48, aus denen Nr. 4 „Die Ehre Gottes aus der Natur“ unter dem Titel des ersten Verses „Die Himmel rühmen“ in den verschiedensten Bearbeitungen eine der bekanntesten Vertonungen des Gellertschen Liedes wurde.
Vom „Hausherren“ Robert Schumann steuern die beiden Künstler die Ballade Der Handschuh op. 87 auf den Text von Friedrich Schiller bei.
Gotthold Schwarz, 1952 in Zwickau geboren, ist durch seine weltweite Konzerttätigkeit und inzwischen weit über 50 CD-Produktionen ein international gefragter Solist. 2016 bis 2021 war er Thomaskantor in Leipzig. Michael Schönheit, geboren in Saalfeld, war 1984 Preisträger des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs. 1986 wurde er zum Leipziger Gewandhausorganisten berufen. Die jüngste der gemeinsamen CD-Einspielungen begibt sich auf Reise von Gellert zu Beethoven.
Eintrittskarten zu 12 Euro (ermäßigt 9 Euro) sind an der Museumskasse zu den gewohnten Öffnungszeiten, Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellung ist telefonisch unter 0375 834406 oder per Email unter schumannhaus@zwickau.de möglich; vorbestellte Karten sind bitte bis eine halbe Stunde vor Konzertbeginn an der Museumskasse abzuholen.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau