23 August 2022

70 Jahre Kampfkunst: Schlagkräftiger Verein sucht seinesgleichen

Westsachsen/Werdau.-
Stattliche 90 Mitglieder im Alter von fünf bis 81 Jahren zählt der JSV Werdau e.V., der in diesem Jahr sein 70. Jubiläum feiern durfte. Der Sport selbst wird in diesem Jahr sogar doppelt so alt. Er wurde 1882 vom japanischen Pädagogen Jigoro Kano geprägt und begründet. Das Wort „Ju“ steht dabei für sanft nachgeben oder ausweichen, „do“ für Weg oder Grundsatz.
Die Anfänge des Kampfsportes in Werdau gehen auf das Jahr 1952 zurück. Damals gründete der Lehrer Egon Steffel eine entsprechende Arbeitsgemeinschaft, die an der Leubnitzer Schule trainierte. Ein Jahr später wurde das aus Japan stammende Judo als eigene Sektion im BSG Lok Werdau aufgenommen. Zu dieser Zeit handelte es sich um einen reinen Erwachsenensport. 1957 erfolgte die Aufnahme in den Schwerathletikclub.
Im Jahr 1959 trat dann Rolf Müller mit 18 Jahren in den Verein ein, dem er sein Leben lang die Treue hielt und mit Herz und Verstand prägte. Mit ihm verlies am 16. September 2020 einer der wohl bekanntesten und engagiertesten Judokas Sachsens die Matte des Lebens.
Der Sport Judo gewann in den 1960er Jahren deutlich an Bedeutung, nachdem er als olympische Disziplin anerkannt wurde. Zu dieser Zeit trainierten die Werdauer Judoka im damaligen Jugendclubhaus, bevor sie 1979 in ihr heutiges Stammhaus, die Schwerathletikhalle, wechselten.
Heute veranstalten die Sportlerinnen und Sportler alljährlich sieben Wettkämpfe im Koberbachcentrum Langenhessen. Allein dieses Engagement sucht Sachsenweit seinesgleichen. Somit stehen nicht nur die kämpferischen Fähigkeiten, sondern auch Organisationstalent und vor allem Teamarbeit im Mittelpunkt des Geschehens. Immer mehr Geschwisterkinder, aber auch Eltern bringen sich aktiv in einem der größten und schlagkräftigsten Vereine der Stadt ein. Und auch die sportlichen Erfolge können sich durchaus sehen lassen. In allen Altersklassen wird regelmäßig an kleineren und größeren Wettkämpfen in ganz Deutschland erfolgreich teilgenommen. Highligt für den Verein war jedoch unbestritten die Teilnahme von Vereinsmitglied Jens Hilbrecht in den 1970er Jahren an der Europameisterschaft im Judo. Wer weiß, welche Höhepunkte in der Zukunft folgen werden ...?
Quelle und Foto: André Kleber, Werbemanufaktur Werdau GmbH