Thomas Synofzik spielt am Wilhelm-Wieck-Flügel Bechers Monologe am Klavier op. 9, die 1845 veröffentlicht wurden. Dazu liest Katrin Reyersbach Texte von Robert Blum. Die Veranstaltung findet auf der Museumsetage statt; das Museum des Robert-Schumann-Hauses ist an diesem Tag eine Stunde länger, bis 18 Uhr zu besichtigen. Als Eintritt ist der normale Museumseintrittspreis zu entrichten (6 Euro, ermäßigt 4 Euro).
Robert Blum (1803–1848), der als Theatersekretär in Leipzig zum dortigen Bekanntenkreis Robert Schumanns gehörte, wurde am 19. März 1848 auf dem Zwickauer Kornmarkt zum Ehrenbürger ernannt und als Abgeordneter für das Frankfurter Vorparlament gewählt, wo er als Vizepräsident agierte. Nach dem Volksaufstand in Wien am 6. Oktober 1848 trifft Blum mit einer Deputation der Frankfurter Nationalversammlung am 17. Oktober in Wien ein. 14 Tage später wird Wien durch die Truppen der Konterrevolution besetzt, Blum wird verhaftet und am 9. November standrechtlich erschossen. Nach seinem Tod wird Blum als Märtyrer verehrt und zur Leitfigur der Demokraten in Deutschland. Der Traum einer deutschen Einheit in Freiheit ist vorbei, aber Robert Blum hat ein bleibendes Erbe hinterlassen: „Ideen können nicht erschossen werden“, sagt sein Mitstreiter Franz Jellinek nach Blums Tod. Die Visionen von 1848 blieben Vorbild für jeden Kampf um Freiheit und Demokratie in Deutschland – bis in die Gegenwart.
Auf dem vor 100 Jahren in Wien errichteten Gedenkstein im Währinger Park, am Ort der ehemaligen Gräber von vier hingerichteten Revolutionären, steht über Blum der Name „Dr. Alfred Becher“. Becher war ebenfalls ein Bekannter Robert Schumanns und in den Jahren 1835 bis 1837 einer der wichtigsten Korrespondenten für Schumanns Neue Zeitschrift für Musik. Er trat nicht nur als Journalist (mit Hermann Jellinek wurde er 1848 Redakteur des Revolutionsblatts „Der Radikale“), sondern auch als Komponist hervor. Am 23. November 1848 wurden Becher und Jellinek hingerichtet.
Quelle und Fotos: Stadtverwaltung Zwickau