Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es nicht nur wohlwollende Worte sind, die dort zu lesen sein werden. Etliche Zwickauer sind empört darüber, dass ein ehemaliger SED-Kreissekretär und Befehlshaber der Zwickauer Stasi, der es nach der Wende praktisch unbeschadet geschafft hat, wieder in eine Machtposition im neuen System zu gelangen, von seinen Stadtratskollegen so herausragend gefeiert wird. Ronny Weber (Foto unten), der aufgrund der Teilnahme an einer Demonstration 1989 von der Stasi verhaftet und, weil er noch minderjährig war, für drei Jahre in den Jugendwerkhof gesperrt wurde, erzählt die Geschichte über seine, von Leuten wie Bernd Meyer zerstörte, Biografie in diesem Video: Huldigung für einen SED-Kader
Wir haben Vertreter der einzelnen Stadtratsfraktionen gefragt, wie sie dazu stehen. Robin Schuchardt (FDP), sagt dazu: „Ich habe mir das Video von Ronny Weber angeschaut. Gottseidank musste ich diese Zeit nicht miterleben. Wenn es stimmt, dass Bernd Meyer etwas mit diesen Stasimethoden zu tun hatte, dann wundere ich mich sehr, dass er im Nachhinein geehrt werden soll“. Reiner Rucks, ein ehemaliger Parteigenosse Meyers, bringt es auf den Punkt: „Er hat das bekommen, was er verdient hat“. In einem früheren Artikel äußerte sich Rucks so: „Wofür bekommt dieser Mann ein Denkmal gesetzt? Dafür, dass er es geschafft hat, sich nach der Wende praktisch nahtlos von einem hoch dotierten Posten zum nächsten zu hangeln? Ich würde es verstehen, wenn er in ehrenamtlicher Arbeit großes für die Stadt vollbracht hätte. Aber unter den bekannten historischen Gesichtspunkten und dafür, dass er für seine so hoch gelobte Tätigkeit zeitlebens fürstlich entlohnt wurde, ist dieser Personenkult einfach unverschämt“. (WSZ berichtete)
Anfragen gingen unter anderem an die CDU-Politiker Gerald Otto, Michael Luther, Jens Heinzig (SPD) sowie an die Tierschutzpartei und die Grünen. Die Antworten stehen noch aus.
Anfragen gingen unter anderem an die CDU-Politiker Gerald Otto, Michael Luther, Jens Heinzig (SPD) sowie an die Tierschutzpartei und die Grünen. Die Antworten stehen noch aus.
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