Westsachsen/Zwickau.- Nachdem der Verwaltungsrat der Sparkasse Zwickau unter Leitung von Oberbürgermeisterin Constance Arndt Anfang Januar den Vorstandsvorsitzenden Felix Angermann wegen misslungener Börsenspekulationsgeschäfte in den Urlaub schickte, versuchen sich nun drei neue Vorstände am Geld der Sparkassenkunden zu bereichern. Wie ein Brief aus dem Kreditinstitut beweist, ändert sich die Strategie de facto nicht.
Eine Kundin hatte versucht, mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden, Andreas Fohrmann, ins Gespräch zu kommen, um die von seinem Vorgänger unberechtigt einbehaltene Ablösesumme von rund 11.000 Euro zurück zu erhalten. Doch anstelle eines Termins bekam sie lediglich ein lapidares Absageschreiben von einer Sachbearbeiterin. Darin die unmissverständliche Ansage, dass weitere Schreiben der Geschädigten nicht mehr beantwortet würden. Eine Ausrede dafür hat die Vorzimmerdame auch gleich parat: die Sache sei durch alle Instanzen gegangen und bis zum Bundesgerichtshof ausdiskutiert.
Der Verdacht drängt sich auf, dass Andreas Fohrmann das Friedensangebot der Kundin gar nicht erreicht hat, denn die Verfasserin des Antwortschreibens, Ute Ackermann, hat allen Grund, dieses Gespräch zu verhindern. Schließlich war sie es, die all die Jahre von den Machenschaften in der Chefetage wusste und diese deckte. Warum sollte sich das also unter der neuen Führung ändern?
Der Marsch durch die Instanzen begann am Landgericht Zwickau. Hier erreichte der Haus- und Hofanwalt der Sparkasse Zwickau, Jörg Dietsch, durch Vortäuschung falscher Tatsachen, dass der Vorsitzende Richter, Dirk-Eberhard Kirst, die Klage der Geschädigten abwies. Obwohl er wusste, dass es keine Ablösung des Darlehens gab und die von der Sparkasse einbehaltene Ablösesumme deshalb illegal war. Später kam heraus, dass die Sparkasse Zwickau im Schulterschluss mit der Zwickauer Stadtspitze und der Justiz regelmäßig und wissentlich gegen geltendes Recht verstößt (WSZ berichtete).
Kunden, die der Meinung sind, dass die Sparkasse Zwickau auch in ihrem Fall nicht korrekt handelt, sollten sich bei der Verbraucherzentrale melden.