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04 Januar 2023

Nach WSZ-Berichten: Erste Konsequenzen in der Sparkassenaffäre

Westsachsen/Zwickau.- Paukenschlag am heutigen Mittwoch: Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Zwickau, Felix Angermann, wurde wegen der Millionenverluste der letzten drei Jahren mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Der Verwaltungsrat zog damit die Notbremse, nachdem die Westsächsische Zeitung (WSZ) mehrfach über massive Unregelmäßigkeiten und strafbare Handlungen der (Ex)Vorstände Felix Angermann und Josef Salzhuber berichtet hatte. Zuletzt hagelte es außerdem Kritik aus Fachkreisen. So kam der Frankfurter Wirtschaftsprofessor Ralf Jasny extra für einen Fachvortrag nach Zwickau, bot den Verwaltungsräten sogar seine sachkundige Unterstützung an (WSZ berichtete). Diese wurde von den Verantwortlichen in Zwickau jedoch nicht angenommen.
Oberbürgermeisterin Constance Arndt (Foto) sieht jetzt die Zeit für eine Neuausrichtung der Sparkasse gekommen. Was immer das heißen soll...? Fakt ist, dass die Rathauschefin in ihrer Eigenschaft als Verwaltungsratsmitglied als eine der ersten darüber informiert wurde, dass mit dem Sparkassen-Vorstand etwas nicht stimmt. Zunächst ging es um den Vorwurf des Betruges an einer Kundin, der bis heute nicht ausgeräumt wurde. Nach wie vor schuldet die Sparkasse Zwickau der geschädigten Werdauerin rund 11.000 Euro aus einem Kreditgeschäft (WSZ berichtete mehrmals). Während eines diesbezüglichen Gerichtsprozesses täuschten die Sparkassenvorstände über ihren Rechtsanwalt Jörg Dietsch den Richter mit falschen Tatsachenbehauptungen und erreichten damit in betrügerischer Weise eine für sie günstige Entscheidung bis hinauf zum Bundesgerichtshof. Heute wissen wir, dass diese Entscheidung durch einen vollendeten Prozessbetrug am Landgericht Zwickau zustande kam. Der verantwortliche Richter heißt Dirk Eberhard Kirst und war damals Präsident an diesem Landgericht (WSZ berichtete).
Mit der Beurlaubung von Felix Angermann beginnt jetzt ein Prozess der Aufarbeitung aller Schweinereien, die in den letzten Jahren unter seiner Führung und der des Verwaltungsrates gelaufen sind. Dafür werden nicht zuletzt die weiteren Veröffentlichungen in der WSZ sorgen.