Karl Spitzner wurde 1876 in Dresden geboren. Er studierte an der Königlichen Bergakademie in Freiberg Montanwissenschaften und schloss sein Studium 1900 mit einem Markscheider-Diplom ab. Kurz darauf legte er die ergänzende Diplomprüfung als Bergingenieur ab. Im Jahr 1903 wurde Spitzner zum Bergreferendar ernannt und wirkte danach als Bergbeamter in Oelsnitz/Erzgebirge, Freiberg und Dresden. Spätestens ab 1920 war Spitzner als Regierungsbergrat Vorstand der Dresdner Berginspektion, die 1923 in ein Bergamt umgewandelt wurde. Zugleich war er außerordentliches Mitglied im übergeordneten Bergamt Freiberg. Nach 35-jähriger Tätigkeit als Bergbeamter im sächsischen Staatsdienst zog sich Spitzner 1938 in den Ruhestand zurück und verstarb 1951 in Essen.
Bereits 1938 konnte der größte Teil von Spitzners Sammlung, die (abgesehen von wenigen Ausnahmen) bergmännisches Kulturgut aus mehreren Jahrhunderten umfasst, durch den Direktor des König-Albert-Museums (heute KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum) für die Stadt Zwickau erworben werden, darunter auch eine umfangreiche Bibliothek.
Die schönsten und repräsentativsten Objekte aus der Sammlung Spitzner sind nun in einer Sonderausstellung in den Priesterhäusern Zwickau zu sehen. Gezeigt werden unter anderem kunstvolle Darstellungen von Trachtenträgern und Bergbauszenen, Bergmanns-Leuchter, aufwändig verzierte Bergbarten und Säbel, geschnitzte Figuren, Medaillen sowie mit bergmännischen Darstellungen geschmückte Gefäße aus Zinn und Glas. Von besonders herausragender Qualität sind die fein geschnitzten und gedrechselten Objekte aus Elfenbein aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Die Ausstellung zeigt vor allem Objekte aus dem Sammlungsbestand des Museums Priesterhäuser, ergänzt durch Leihgaben aus den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum und aus der Ratsschulbibliothek Zwickau.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Zwickau