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31 Oktober 2021

Anfrage zum Millionenverlust: Stadtrat erhält anonyme Anrufe

Westsachsen/Zwickau.-
Die Anfrage im Stadtrat, wonach die Stadtspitze um Stellungnahme zum Aktiendeal der Sparkasse Zwickau wegen rund 47 Millionen Euro Verlust gebeten wurde, sorgt weiter für Aufregung. Jetzt wurde bekannt, dass der Stadtrat, der die Anfrage gestellt hatte, kurz vor Veröffentlichung zwei anonyme Anrufe erhalten hatte. Die beiden unterschiedlichen männlichen Anrufer hätten ihm geraten, die Anfrage zurückzuziehen, heißt es aus dem Umfeld des Stadtrates. Nähere Einzelheiten sind bisher nicht bekannt.
Bereits zur vorangegangenen Stadtratssitzung, Ende September, war das rechtswidrige Verhalten der Sparkasse Zwickau Thema in der Bürgerfragestunde. Damals lautete die Antwort aus der Stadtadverwaltung: „Ihre Frage kann nicht beantwortet werden, da sie nicht dem Fragerecht für Einwohner entsprechend der Sächsischen Gemeindeordnung sowie der Geschäftsordnung für den Stadtrat der Stadt Zwickau entspricht“. Etwas substanzielles konnte oder wollte Finanzbürgermeister Sebastian Lasch (Foto) schon damals nicht beitragen.
Nun ist es aber so, dass die Öffentlichkeit weiß, dass die Sparkasse Zwickau im Schulterschluss mit der Zwickauer Justiz und der Rathausspitze wissentlich und regelmäßig gegen geltendes Recht verstößt. Bewiesen ist dies unter anderem durch den Fall einer Werdauer Kundin, die von der Sparkasse Zwickau mit Unterstützung der Zwickauer Justiz und durch Duldung des Verwaltungsrates um rund elftausend Euro betrogen wurde (WSZ berichtete). Nicht zu vergessen, die ständigen Beschwerden der Verbraucherzentrale wegen der falschen Anpassung von Zinsen in Prämiensparverträgen. Der illegale Handel mit riskanten Wertpapieranlagen, bei dem im vergangenen Jahr rund 47 Millionen Euro verlustig gegangen sind, war dem Verwaltungsrat unter Leitung von Landrat Christoph Scheurer, Ex-Oberbürgermeisterin Pia Findeiß und später Oberbürgermeisterin Constance Arndt ebenfalls bekannt. Jetzt stellt sich eigentlich nur noch die Frage, wie lange diese Zustände weiter ungestraft bleiben und von den Leuten geduldet werden.
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