Seiten

15 Januar 2021

Zwickauer Digitalpakt: 736 Tablets für 5500 Schüler

Westsachsen/Zwickau.- Mit dem Ziel, die Bedingungen für den digitalen Fernunterricht während der Corona-Pandemie zu verbessern, haben Bund und Länder im Rahmen der Umsetzung des „Digitalpakt Schule“ ein zusätzliches Förderprogramm im Umfang von 500 Mio. Euro aufgelegt. Dafür stehen nun für die etwa 5500 Schüler der Stadt 736 Tablets zur Verfügung, was einer Bedarfsabdeckung von fast 14 Prozent entspricht. Zweck dieses Sofortausstattungsprogramms ist es, Schülern, die zu Hause nicht über entsprechende Geräte verfügen, leihweise mit mobilen Endgeräten auszustatten. Dadurch soll gewährleistet werden, dass auch Kinder aus bedürftigen Familien und Schüler mit sogenanntem Migrationshintergrund die Möglichkeit erhalten, am Homeschooling-Unterricht teilzunehmen. Besondere Kriterien für die leihweise Bereitstellung sind dabei nicht geregelt. Die Schulen entscheiden in eigener Zuständigkeit unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Mittel und des vor Ort vorhandenen Bedarfs.
Marcel Kruppa (Foto links), Amtsleiter für Schule und Soziales, übernahm die Leitung der kurzen Veranstaltung im Rathaus, zu der auch Grit Jakob (Foto rechts), die Leiterin der Dittesschule, eingeladen war. Schüler waren zur Übergabe nicht anwesend. Marcel Kruppa, der seinen Posten von Amtsvorgänger Uwe Findeiß (SPD) übernommen hatte, stellte bereits zu Beginn klar, dass die elektronische Aufrüstung der Schulen vor allem im Hinblick auf die Lockdown-Maßnahmen und die damit verbundenen Einschränkungen des Schulbetriebs von ausschlaggebender Bedeutung seien. „Homeschooling“, früher auch als Hausaufgabe bezeichnet, nennt man somit das neue Konzept, welches in Zeiten von Abstandsregeln, Maskenzwang und Schulschließungen den klassischen Unterricht ersetzen soll.
Die Mutter einer Zwickauer Schülerin äußerte sich zu diesem Thema wie folgt: „Ständige Hausaufgaben und das Lernen am Computer ersetzen keinen Schulunterricht. Die Schulschließungen sind ein Vergehen an unseren Kindern. Die Spätfolgen dieser Versäumnisse sind nicht abzusehen. Darüber hinaus ist es für viele Eltern schlicht unmöglich, nach ihrer Arbeit noch die Aufgabe der Schule zu übernehmen“.
Im Rahmen der Umsetzung des eigentlichen „Digitalpaktes Schule“ soll laut Stadtverwaltung eine flächendeckende und leistungsfähige WLAN-Ausleuchtung stufenweise in allen kommunalen Schulen bis spätestens Ende 2023 eingerichtet werden.