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12 Januar 2021

1,45 Millionen: Neue Ladesäulen statt intakter Straßen und Fußwege

Westsachsen/Zwickau.- Am Montag tagte im Zwickauer Rathaus der Bau- und Verkehrsausschuss, natürlich unter Einhaltung von Maskenpflicht und Abstandsregeln. Auf dem Programm stand diesmal hauptsächlich die sogenannte Verkehrswende. Gemeint ist damit die Umstellung auf E-Mobilität. Auf EU-Ebene wird parallel dazu derzeit das kommende defacto-Verbot für Verbrennungsmotoren vorbereitet.
In diesem Zuge gab der Zwickauer Fachausschuss unter Leitung von Baubürgermeisterin Kathrin Köhler (CDU/Foto Archiv) nun ein 1,45 Millionen-Euro-Budget aus Steuergeldern für die Errichtung von rund 100 Ladesäulen für das Zwickauer Stadtgebiet frei. Inbegriffen sein soll auch eine Planstelle für einen Beauftragten, der in Vollzeitbeschäftigung über dieses Projekt wachen soll. Bereits jetzt blockieren die wenigen bestehenden Ladesäulen in Zwickau durch ihre lange Ladezeit den Verkehrsfluss, was bereits in der Stadtratssitzung im Dezember zur Sprache kam. Darüber hinaus bleibt weiterhin völlig unklar, wie auf diese Weise jemals eine halbwegs flächendeckende Versorgung für elektrobetriebene Fahrzeuge möglich sein soll.
Kritiker bezeichnen derartige Förderprojekte daher auch gern als Schnapsidee oder gigantische Steuergeldverschwendung. Baubürgermeisterin Kathrin Köhler hingegen bezeichnet es als „großen Schritt in die Richtung, wo wir hinwollen“. Über die langfristige Machbarkeit der „Verkehrswende“ schweigt sich die Baubürgermeisterin ebenso konsequent aus, wie ihre Kollegen. Dessen ungeachtet nickten die Mitglieder des Bau- und Verkehrausschusses das neuerliche Millionen-Experiment einstimmig ab. Fragen zum teils verheerenden Zustand von Straßen und Fußwegen in Zwickau schob Köhler während der Sitzung erneut auf und gab bekannt, sich hierum demnächst kümmern zu wollen.