Westsachsen/Zwickau.- Das ist ja gerade nochmal gut gegangen! Im Schlobigpark wurden giftige Pflanzen in einem Beet mit essbaren Kräutern entdeckt. Unter der Überschrift „Naschen erlaubt“ wuchs neben Kornblumen und anderen Gewächsen auch gelber kalifornischer Mohn (Goldmohn). Dieser ist in allen Teilen giftig und wurde 2016 vom Industrieverband Agrar (IVA) sogar zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Eine Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen, Magenbeschwerden und Durchfall. Besonders Kinder sind gefährdet, wenn sie mit diesen Pflanzen spielen oder sie sogar verschlucken.
Darauf angesprochen verwies die Stadt Zwickau zunächst auf die Naturschutzstation Gräfenmühle, die mit dem Projekt „Essbare Stadt“ in der Verantwortung stehe. Nachfolgend wird jedoch erklärt, dass es sich um eine öffentliche Fläche handelt, deren Bewirtschaftung auch vom Zutun der Bewohner Zwickaus lebt. Deshalb könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich Arten einschleichen. „Da der Naturschutz-Aspekt im Projekt ,Essbare Stadt' ebenfalls eine Rolle spielt, kultivieren wir bewusst auch Beikräuter wie zum Beispiel Kornblumen und lassen sie in den Beeten stehen“, so ein Stadtsprecher. Und weiter: „Teilweise wurde mit Wildblumenmischungen gearbeitet.
Um bei Einnahme eine toxische Wirkung zu erzielen, reicht die Menge im Beet des Projekts ,Essbare Stadt' bei weitem nicht aus. Nichts desto trotz sollen keine falschen Signale gesendet werden. Daher wurden die Pflanzen umgehend aus dem Beet im Schlobigpark entfernt.“
In den umliegenden Krankenhäusern hat man während dessen kein erhöhtes Aufkommen an Patienten mit Vergiftungserscheinungen festgestellt. Es seien keine derartigen Fälle bekannt, heißt es unter anderem aus der Paracelsusklinik.