Steffen Schmidt, Mitinitiator der Aktion „Leere Stühle“ der Gastronomen, bezeichnete das Konjunkturprogramm der Bundesregierung als „keinen großen Wurf“. Er kritisierte unter anderem, dass die finanziellen Hilfen zeitlich nur bis August gewährt würden. Anträge zur Grundsicherung könnten nicht rückwirkend gestellt werden. Außerdem forderte Schmidt, dass sich Sachsen, wie schon andere Bundesländer, für einen Sockelbetrag bei den Lebenshaltungskosten stark machen solle.
Alain Schröter vom „Schnitzelparadies“ in Zwickau zeichnet derweil ein sehr düsteres Bild: „Wir haben während der Corona-Krise zwar etwas mehr Umsatz mit unserem Lieferservice erzielt, jedoch sind unser gesamtes Veranstaltungskonzept und der Gaststättenbetrieb komplett zusammengebrochen.“ Unterstützung vom Land Sachsen gab es für das Unternehmen in Zwickau nicht. Jetzt bangt man hier jeden Tag um die Existenz. „Wir haben zwar wieder geöffnet, aber wegen der strengen Vorschriften (Abstandsregeln, Desinfektionsschutzmaßnahmen, Barriereaufsteller und so weiter) bleiben viele Gäste aus. Es macht einfach keinen Spaß mehr“, so der Gastronom.
Kulturministerin Barbara Klepsch (Foto) kündigte derweil an, dass das sächsische Kabinett in der nächsten Woche einen eigenen Beschluss zu weiterer finanzieller Hilfe in Corona-Zeiten fassen werde, der „reichlich 50 Millionen Euro für Tourismus und Kultur“ beinhalten soll. Ob diese Hilfe für die gebeutelten Branchen noch rechtzeitig kommt, wird sich zeigen.
Foto oben: Regina Schwittay
Foto unten: Sächsisches Staatsministerium